B B B BEATS
MUSIKALISCHER FLASHBACK

Nun nutze ich den doch bisweilen verwaisten Blog um mal wieder die ein oder andere Zeile zu schreiben. Die letzten Beiträge waren ja hauptsächlich fotografischer Natur, was mir ja auch meist näher liegt, etwas in einem Bild auszudrücken, als darüber tausend Worte zu verlieren. Daher auch die berüchtigte Floskel.

Nun, was ist der Anlass? Einerseits liegt eine harte Arbeitswoche hinter mir, die mir jedoch nach 12 Stunden Schlaf heute nicht mehr allzu sehr in den Knochen steckt. Zudem packt mich einfach mal wieder die Lust etwas hier niederzuschreiben, was zumindest dann der Martin und mein Dad lesen werden =D Wer einfach nur neugierig ist, was ich momentan höre, springt direkt runter zum Link.

Nun also mal wieder was zur Musik. Mein musikalischer Werdegang, also vielmehr der passive des Hörens, ist in etwa wie folgt zu beschreiben: als Bub im Grundschulalter fühlte ich mich schon stark zu Michael Jackson hingezogen (was nicht falsch zu verstehen sein soll), obendrein gab mir mein Bruder Metallica und Guns’n’Roses Impulse mit, die mir aber wohl vor allem wegen ihrer Totenkopffanshirts gefielen.

Es schlichen sich musikalische Verwirrungen wie Udo Jürgens und Roxette ein, denen jedoch der Gar ausgemacht wurde durch “Hitparadengrößen” wie Scatman John oder K2. Was dann folgte kann wohl als Schlüsselerlebnis meines heutigen Musikgeschmackes ausgemacht und als musische Sturm- und Drangphase bezeichnet werden.

Es drehte sich alles um Rave (Rave Base), Trance (Gary D./Members of Mayday/Westbam) und Hardcore-Techno (Thunderdome) – frei von Pillen wohlgemerkt – was sich dann so mit ca. 16, 17 allmählich in locker flockiges House verwandelte, was mit Klängen von Etienne de Crécy, Jean-Jaques Smoothie oder Lexy und K-Paul garniert wurde. Der zentrale Künstler in dieser Riege, der es wohl als einziger geschafft hat mich über die nächsten Jahre hinweg weiter zu begeistern war jedoch Armand van Helden. Später bog ich dann zu Elektromutationen ab wie Digitalism, Justice, Moonbotica, Booka Shade, Cut Copy, Glass Candy und I am Robot and Proud, um nur eine Handvoll in die Runde zu werfen.

Und dann geschah es ungefähr zur gleichen Zeit, dass sich Klänge einschlichen, denen ich zuvor nie gefrönt hatte. Hip-Hop, Rap und gar R&B krochen nach und nach in meinen CD-Spieler: Wu-Tang, Jay-Z, R.Kelly, De La Soul, Dr. Dre, Snoop und viele mehr spuckten Reime und Beats, die mich doch sehr begeisterten und immer noch begeistern; nun abgesehen von Robert Kelly, dem afro-amerikanischen Minnesänger, was auch immer mich da geritten hat. Später mischten sich dann noch illustre und geniale Größen wie N.E.R.D./Neptunes, The Roots, Max Herre/Freundeskreis, OutKast und viele weitere hinzu.

Parallel dazu gesellten sich Downbeat/Easy Listening Tracks, die von Groove Armada, Thievery Corporation, Morcheeba, Royksopp, Bonobo, Boards of Canada, Bent, Afterlife oder Bullitnus geliefert wurden. Darunter tummelt sich auch Nightmares on Wax, den ich mittlerweile hier in London schon 2 mal erleben durfte. Sein Song “Les Nuits”, und da mache ich keinen Hehl daraus, hat mich damals derart fest gepackt und seither nicht mehr losgelassen, dass ich ihn schon vor 10 Jahren zu dem Song auserkoren habe, der einmal auf meiner Beerdigung gespielt werden wird. Das mag wohl etwas wüst klingen aber so sei es geschrieben!

Es gab immer wieder Auswüchse wie etwa Lenny Kravitz, Richard Ashcroft, Gentleman, Jamiroquai, Jack Johnson, Joy Division oder The Smiths, die allesamt großartige Musik machen. Oder auch jüngst 70s/80s Fetzen wie jene von Chic, Bananarama und Womack & Womack. Doch ist es schlussendlich – sofern man dieses Wort mit 28 in den Mund nehmen darf – auf der einen Seite die elektronische Musik, auf der anderen der Hip-Hop, die zusammen den Grundstein für die Vorliebe jener Musik gelegt haben, die heuer auf meine Lauscherchen eindrischt und sich zwischen beiden Disziplinen verliert. Im Folgenden eine Kleinstauswahl, was mich in diesen Tagen begeistert. (Vormals auch auf dieser Seite “Wippende Füße” genannt.)

In nicht wertender Reihenfolge durcheinandergewürfelt mit teils neueren, teils älteren Stücken:

1 / Drinking Life — Apollo Brown
2 / Never In A Million Years — Apollo Brown
3 / Bridge Through Time — Apollo Brown
4 / Eye to Eye — Letherette
5 / Fly Fire Rainbow — Lone
6 / Sungrazer Cascade — Lone
7 / Sea Spray — Lone
8 / Bumper Car Masters — Michna
9 / Part 06 — Mr Cooper
10 / Paris — Oddisee
11 / Saw Myself Today — Oddisee
12 / Hop Skip and Jump — Pete Rock
13 / Yeah — Eliot Lipp
14/ One Trick Pony — Joe Beats
15 / Dawn Chorus — Boards of Canada

…das ganze als Playlist. Enjoy!

Foto: Tom Lennon, 1935

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