Fotorealistisch
BlowUp

In diesem Film passiert so wenig und doch so viel. Streifen wie BlowUp sind mittlerweile rar, wo durch wenige Worte viel gesagt wird. Michelangelo Antonioni, der übrigens im letzten Jahr verstorben ist, hat es hier geschafft mit geringsten Mitteln eine Vielschichtigkeit verschiedener Handlungen und Themen zu erzeugen, die man in dieser Form im heutigen Kino ganz selten oder gar nicht mehr findet.

Szenerie: Das London der 60er Jahre mit seinen kopulierenden Künstlern und Koksnasen; die Einöde der Oberflächlichkeit des immergleichen Alltags; Liebschaften, ein Mord und eine kleine Psychoanalyse für den Protagonisten und den Zuschauer. In dieser ganzen Szenerie steht der grantige Fotograf Thomas im Fokus des Erzählten. Dieser hat einen Mord fotografiert. Oder hat er nicht?

Magisch: das Spiel mit unserer Subjektivität und Objektivität (insbesondere das Pantomimentennisspiel), die stillen, für die Handlung und das Verständnis des Films entscheidenden Momente im Park, die Konfrontation von Thomas mit seinem eigenen Gemüt im Antiquitätenladen und das Handwerk der guten alten Analogfotografie mitsamt Dunkelkammer (da schoss mir doch glatt eine Träne ins Auge – Erinnerungen an das Grundstudium wurden wach.)

Das Filmplakat von BlowUp ist ein ähnliches Phänomen wie der Film selbst. Unkonventionell, reduziert, drastisch.

  1. Schon sehr bemerkenswert, dass du NACH dem Studium Filmklassiker kennenlernst, denen du spätestens in Filmgeschichte hättest begegnen müssen. Wohl lieber Freitags morgens ausgeschlafen? Und von wem hattest du das Skript für die Klausur?

  2. falsch. ich war so gut wie immer in Filmgeschichte, soweit ich mich ans Grundstudium erinnern kann. und das Skript war meins.

    falsch. Den Film hab ich schon vor Monaten gesehen, den post formuliert, als draft abgespeichert, weil ich dachte ich hätte noch Lust ihn ins Englische zu übersetzen. Und wer, außer dir, hat jeden Film gesehen, den die Stuttenheim beiläufig erwähnt hat. Wir haben uns sogar noch die 5,6 wichtigsten Streifen vor der Klausur ausgeliehen und haben sie uns daheim reingezogen. Abgesehen davon wirken bei mir solche Filme erst, wenn ich sie alleine und freiwillig anschaue. Amen

    Und sei mal froh, dass ich noch keinen Job habe, da kann ich dir noch so ausführlich antworten. Tja liebe Steffi, da musst dir wohl andere Punkte zum Nörgeln suchen.

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